Västerås/Schweden à Neustadt bei Coburg/Deutschland

und ß zurück!

Gero Meyer bei den Neustadter Voltis

 

Vielleicht könnt ihr euch erinnern, wir die Voltis vom RFV Neustadt bei Coburg hatten 2009 den ausgeschriebenen Breitensportförderpreis gewonnen. Durch die Weltreiterspiele in Kentucky hat sich das Einlösen des Förderpreises auf 2011 verschoben. Auf den nächsten Seiten möchten wir euch über unseren utopisch-genialen-entspannenden Lehrgang mit Gero Meyer berichten.

Aber nun von vorne…

 

Ganz genau wissen wir es nicht mehr, nur so viel: wir standen an einem Samstagvormittag in der Reithalle und hatten Training, als das Handy unserer Trainerin klingelte. Eigentlich ignoriert sie das Klingeln während des Trainings, diesmal ging sie aber doch ran und wir hörten nur: „Ne, oder? Das gibt’s ja nicht! Wo steht denn das? Glaub ich ja jetzt nicht! Einfach klasse!“. „Mädels, wir haben den Breitensportförderpreis gewonnen!“ kam es wie aus der Pistole geschossen, noch bevor sie das Telefonat mit Sonja, einer gut befreundeten Trainerin von den Voltis vom Schenkenturm/Würzburg, richtig beendet hatte.

Wow ein Lehrgang mit Jessica Schmitz! Jessica kommt zu uns!? Wir konnten es kaum glauben.

Es dauerte nur ein paar Tage und wir erhielten Post mit dem Kontakt von Jessica vom Voltigierzirkel. Natürlich hat sich unsere Trainerin gleich mit ihr in Verbindung gesetzt. 

Bis April 2010 sollte der Preis eingelöst werden und trotz Verlängerung des vorgegebenen Zeitraums konnten wir mit Jessica keinen passenden Termin finden. Klar, alle hatten scheinbar im Jahr 2010 nur die Weltreiterspiele in Kentucky im Kopf, was man natürlich keinen übel nehmen konnte.

Sehr enttäuscht waren wir allerdings schon über die gescheiterte Terminfindung, aber Frau Rabe munterte uns auf und versprach nach einem anderen Referenten Ausschau zu halten. Mit den Worten: „Was lange währt wird endlich gut.“, überbrachte uns Frau Rabe ein paar Monate später die gute Nachricht. Gero Meyer wird den Lehrgang übernehmen. Einfach genial! Hatten wir doch Gero bei den DM in Leipzig erst live gesehen, jetzt kommt er zu uns! WOW!

 

Sehr schnell hatten wir einen Termin mit Gero gefunden und mit Aussicht auf den am 12. und 13. Februar 2011 stattfindenden Lehrgang war der letzte Winter für uns nur halb so lange und hart.

 

Die Wahl der Gastgruppe, die wir zu diesem Lehrgang einladen durften, viel uns nicht schwer: die L-Gruppe aus Schenkenturm/Würzburg sollte es sein. Mit den Würzburgern sind wir seit einem gemeinsamen Zeltlager im Jahr 2008 befreundet und haben regelmäßigen Kontakt. 

Nachdem wir uns aber 2010 kaum auf Turnieren getroffen hatten, freuten wir uns ganz besonders, dass wir uns mal wieder sehen konnten.

Endlich war das Wochenende da! Durch die weite Anreise, die Gero für uns auf sich nahm – ca. 1445km von Västerås/Schweden zu uns nach Coburg/Deutschland - reiste Gero verständlicher Weise schon am Freitag an. Die Würzburger Voltis standen, wie geplant, am Samstagmorgen pünktlich bei uns auf dem Hof.

Waren es unter der Woche noch angenehme Plusgrade hier bei uns in Coburg, mussten wir uns an diesem Wochenende leider auf max. 2° - 5° C und leichten Schneefall einstellen.

Das Wetter war aber an diesem Wochenende absolute Nebensache, warm würde es uns an diesem Wochenende oft genug werden, da waren wir uns sicher!

Samstag, 12. Februar 2011                    

Pünktlich um 8:30 Uhr waren alle Voltis in der Turnhalle versammelt. Gemeinsam wurden noch die letzten Vorbereitungen, wie Essen in der Küche verstauen, Tische und Stühle aufstellen, Holzpferde mit Turnmatten absichern, getroffen.

Kurz vor 9.30 Uhr wurde es in der Turnhalle sehr ruhig, jeder wartete gespannt darauf, dass die Türe aufging - Und nur ein paar Minuten später war es dann auch so weit. Da stand Gero in voller Lebensgröße, mit beachtlichen 1,92 cm, in der Tür! Sein erstes Wort: „Au!“. Er war am Türrahmen angestoßen. War er doch wahrhaftig zu groß für unseren Turnhalleneingang oder der Turnhalleneingang zu klein für ihn!?

Ein sehr zögerliches und noch schüchternes ‚Guten Morgen’ war von uns Voltis zu hören. Etwas aufgeregt waren wir schon, man hat ja nicht alle Tage einen so großen, erfolgreichen Voltigierer bei sich. Aber die Aufregung legte sich schon nach einigen wenigen Minuten. Während Gero ein paar nette Begrüßungsworte an uns richtete wurde noch schnell jeder Volti mit einem Namenschild ausgestattet und dann ging es auch schon los.

Gemeinsames Aufwärmen war angesagt, das nahtlos in Spannungs- und Krafttraining überging.

Wir durften: laufen, springen, spurten, machten große Schritte, kleine Schritte, hüpften auf einem Bein, dann auf dem anderen Bein, liefen Runde für Runde mit Armen in Seithalten, bis die Arme schwer wurden.

Bewegten uns: auf allen Vieren, wie ein Affe, wie eine Raupe, vorwärts und rückwärts.

Immer wieder verbesserte Gero unsere Aufrichtung, die Arm- und Körperhaltung von jedem einzelnen von uns.

Weiter ging es mit Spannungs- und Krafttraining: wir machten Liegestützen auf den Händen, auf den Unterarmen, verlagerten unser Gewicht nach vorne, nach hinten, zur Seite, hoben das rechte Bein, dann das linke Bein, drehten uns in den Seitstütz, Bein vor, zurück, anwinkeln, strecken, so ging es noch einige Zeit weiter und wie schon vermutet, wurde es uns zum ersten Mal an diesem Wochenende so richtig warm.

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es mit Techniktraining am Holzpferd weiter. In der Turnhalle standen uns zwei Holzpferde zur Verfügung, damit beide Gruppen parallel trainieren konnten. Da die Voltis vom Schenkenturm und auch wir in der Saison 2011 in L starten, beschlossen wir zwei Pflichtübungen, Aufsprung und Fahne, an diesem Wochenende mit Geros Hilfe intensiv zu trainieren und zu verbessern. Neben einer ausführlichen Erklärung der Technik und des Bewegungsablaufs wurden die Übungen von Gero auf dem Holzpferd in Zeitlupe vorgeturnt, was bei vielen von uns zu einem besseren Verständnis führte. Wir teilten uns an den Holzpferden auf und los ging’s. Übung macht den Meister, wie Gero halt eben! Für jeden einzelnen hatte Gero Tipps parat, um den Aufsprung besser werden zu lassen.

Für die Fahne ging es dann erst einmal wieder auf den Boden. Eine korrekt ausgeführte Bankstellung wollte Gero von uns sehen. Reihum ging er, um jeden Volti zu verbessern: „ Hier hoch, hier zurück, hier tief, Schultern nach unten ziehen, langer Nacken, Kopfhaltung wie eine Schildkröte“, verbesserte er uns. Wir wussten zuvor wirklich nicht, dass man seinen Rücken, die einzelnen Partien des Rückens, so steuern kann. Nur mal die Bankstellung, „Aber hallo!“ Sogar das Knien auf allen Vieren, kann anstrengen sein, wenn man an alles denkt und es korrekt ausführt. Bekamen wir es auf dem Boden nicht perfekt hin, wie würde es erst auf dem galoppierenden Pferde werden?

Zwei Stunden Turnhallentraining vergingen wie im Flug, Zeit für eine erste Pause! Ein Mittagessen hatten wir uns alle verdient! Unsere Volti-Mamas kümmerten sich darum, dass das Essen pünktlich auf dem Tisch stand, damit der weitere Tagesablauf, der ein straffes Programm aufwies, eingehalten werden konnte.

Nach einer gemütlichen Mittagspause ging es in die Reithalle, um das Erlernte auf dem Pferderücken umzusetzen.

Uh, kalt war es geworden, der Wetterbericht hatte Wort gehalten und bei nur 3° C machten wir unsere Pferde Andi und Lord für das erste Pferdetraining fertig. Um den kalten Händen Paroli zu bieten hatten wir warmen Tee in der Reithalle dabei. Eine schnelle Möglichkeit kalte Hände wieder warm zu bekommen und ein warmer Tropfen von innen tut bei dem Wetter auch ganz gut. Während unsere Pferde ablongiert wurden, hieß es für uns Aufwärmen und unter Geros ‚Adleraugen’ Bankstellung und Aufsprung üben. Und dann ging es auch schon aufs Pferd. Ganz wichtig für Gero war das weiche turnen mit dem Pferd. Ein weicher, entspannter Sitz, die Galoppade aufnehmen, im Rhythmus mitgehen, aufrichten und wachsen auf dem Pferd. Er war sich nicht zu schade dies immer wieder zu widerholen und zu korrigieren und Tipps zu geben, damit wir das Geforderte auf dem Pferde umsetzen konnten und bei jedem einzelnen von uns eine Besserung zu sehen war.

Lange genug und sehr intensiv hatten wir uns in der Turnhalle schon mit der Bankstellung beschäftigt, jetzt sollten wir sie auf dem Pferderücken turnen. Ganz korrekt wollten wir es machen und was war am Ende das Ergebnis? Eine schiefe und verkrampft Bankstellung! „Entspann dich!“ hörte man Gero sagen. Leichter gesagt wie getan! Bei ‚entspann dich`, denkt man doch eher an Wasser, Strand und Sonne J! Bei einem zweiten entspannten Anlauf klappe es dann auch schon viel besser!

Die Voltis vom Schenkenturm waren an der Reihe!

Für die Würzburger Volits war das Training bei Gero das erste Pferdetraining seit Monaten. Erst letztes Jahr war der Voltigierverein in einen neuen Stall, leider ohne Reithalle, umgezogen. Über den Winter hatten die Voltis kaum Möglichkeit Pferdetraining zu absolvieren. Hinzu kam, dass die Gruppe nicht komplett war und Voltis aus der Nachwuchsgruppe dabei waren. Aber hier ging Gero ganz auf den unterschiedlichen Leistungsstand der Voltis ein. Auch auf Andi, das Voltipferd der Würzburger, wurde entsprechend seiner Kondition Rücksicht genommen. Andi arbeitete, obwohl er etwas aus der Übung war, gut mit und hat trotz seiner langen Volti-Winterpause alles gut verkraftet.

Nach dem Pferdetraining ging es zurück in die Turnhalle. Die Turnhalle war an diesem Wochenende Fitnessraum, Schlafraum und Essensraum, da wir in unserem Stall weder Küche noch einen großen beheizbaren Aufenthaltsraum zur Verfügung haben, in einem. Dort angekommen war bei einer kurzen Kaffee- und Kuchenpause Gelegenheit zum Aufwärmen.

 

Auch während der Pausen war Gero immer voller Ideen und Elan. Saß, lag oder Stand ein Grüppchen von Voltigerern zusammen, mische er sich unter die Gruppe und hatte immer neue Übungen, Spiele oder ähnliches auf Lager.

Wir Neustadter Voltis saßen noch bei Kuchen und Kaffee gemütlich zusammen als unsere Eva mal wieder ihre fünf Minuten hatte und gedankenlos auf dem Tisch rum klopfte. Gero klopfte plötzlich in einem ganz gleichmäßigen Rhythmus mit. Eva schaute Gero verwundert an und fühlte sich im ersten Moment von Gero ‚aufgezogen’. Er forderte uns alle auf mit einzustimmen und zusätzlich den Takt mit den Füßen mit zu wippen. Der Reihe nach sollte jetzt noch jeder zusätzlich ein Geräusch mit einbringen. War man nicht spontan genug und äußerte sich leichtsinnigerweise mit: ‚Mir fällt nichts ein‘, so wurde dieser Satz zum Geräusch ernannt und musste immer wieder wiederholt werden. Reihum ging es nun, und zusätzlich zum Tischklopfen hörten man ein Dong, ein Klatschen, ein Pfeifen, ein Prusten, ein: ’Mir fällt nix ein’, oder ein: ’Oh Gott’.

So vermischten sich Geräusche, Worte bzw. Sätze in einen tollen ‘Sound‘. Leider haben wir zu spät reagiert, wir hätten euch gerne einen kurzen Mitschnitt auf YouTube präsentiert.

Die Schwierigkeit dabei war, da es ja doch immer mal zwischendurch zu einer Lachattacke kam, seinen Einsatz nicht zu verpassen, sich zu konzentrieren und den Rhythmus beizubehalten. Zum Schluss endete das Spiel in einer großen gemeinsamen Lachattacke J. Egal an welchem Ort, zu welcher Zeit, einfach genial, zum Spaß haben und Zeitvertreiben. Danke für die tolle Idee Gero!

   

Genug Pause, genug gelacht!

Geplant war eigentlich bis zum Abendessen die Küren unter die Lupe zu nehmen. Da aber die Würzburger ja nicht in voller Gruppenbesetzung angereist waren, beschlossen Claudia und Gero kurzerhand noch einmal an die Turngeräte zu gehen.

Es war mittlerweile 19:00 Uhr. Bei uns Neustadtern hieß es dann wieder Training nach Plan, also Kür. So im Großen und Ganzen stand die Kür ja, aber hier und da wäre schon noch ein genialer Aufgang, ein genialer Abgang, ein genialer Übergang schön, die wir uns durch Geros Hilfe erhofften. Zusätzlich wollten wir noch eine Kür für das anstehende Holzpferdeturnier einstudieren, die schon ein bisschen anspruchsvoller sein durfte. Wir turnten unsere Kür einmal durch und nahmen sie uns bzw. Gero nahm sie sich dann noch einmal Stück für Stück vor. Kamen wir an eine Stelle, an der wir uns noch einen Übergang wünschten oder die Gero nicht so prickelnd fand, stand er vor uns, überlegte und meinte dann:‚ „Ist zwar jetzt utopisch gedacht, aber es könnte vielleicht klappen.“ Nicht selten war Gero auf dem Holzpferd um zu zeigen wie er es meinte oder gab Hilfestellung wenn unsere Obermänner, in für uns ‚utopischen Höhen’, ihre Küren turnten. Nach einer Stunde waren wir mit unserer Kür ein ganzes Stück weiter gekommen, hatten schöne und ganz neue Elemente in die Kür eingebaut, die Übergänge waren flüssiger und mit neuen Abgängen bereichert worden.

So, Schluss für heute, Zeit fürs Abendessen!

Es war ja auch wirklich ein langer und anstrengender Tag gewesen. Für Gero war aber noch lange nicht Schluss! Viele Fragen hatten uns schon vor dem Lehrgang beschäftigt und einige kamen noch im Laufe des Tages hinzu, die wir Gero unbedingt stellen wollten. Die Aufregung hatte sich schon lange gelegt und endlich war Zeit um alle Fragen los zu werden. Für Annika, die gerade dabei war ein Referat über unseren schönen Sport für die Schule vorzubereiten kam das natürlich genau richtig. Das Referat konnte ja nur gut werden, mit so professioneller Unterstützung! Sie bewaffnete sich gleich mit Zettel und Stift um sich Notizen zu machen. Bereitwillig beantwortete Gero alle Fragen. Natürlich musste uns Gero auch erzählen, warum er in Schweden lebt, was er dort macht, über seine Voltizukunft, aber auch über die WEG in Kentucky wollten wir einiges erfahren.

 

Es war spät geworden, der lange anstrengende Tag war jedem anzusehen. Gero verabschiedete sich für den heutigen Tag von uns und fuhr in seine Pension. Noch bevor das Licht in der Turnhalle gelöscht wurde, waren einige von uns, vor allem unsere Jüngsten, schon tief und fest eingeschlafen. Nur die beiden Trainerinnen hatten sich scheinbar so viel zu erzählen, dass sie die Zeit vergaßen. Es wurde wirklich sehr spät bei den Beiden.

Sonntag, 13. Februar 2011

Sonntagmorgen 8:00 Uhr, ein leckeres Frühstück stand für uns bereit. Nicht wirklich ausgeschlafen, dafür aber gestärkt waren wir bereit für den zweiten Lehrgangstag mit Gero. Laut Zeitplan sollte es um 9:00Uhr mit einem gemeinsamen Aufwärmen und einer kurzen Wiederholung der gestrigen Pflicht losgehen, bevor wir in die Reithalle rüber wollten.

 

9:00 Uhr, wir waren bereit!

9:05 Uhr, warten auf Gero!

9:10 Uhr, Gero hat wohl verschlafen!?

 

Wir nutzten die Zeit – dachten schon mal an den Bericht für den Voltigierzirkel und machten ein paar Fotos, wie z. B. das Gero – aus uns- Bild!

Überpünktlich, wenn man der Meinung ist der Lehrgang beginnt um 9:30 Uhr J, stand Gero in der Tür. Es wiederholte sich das Schauspiel vom Vortag, Geros erstes Wort: „Au“!, die Turnhallentür! Mit 1,92cm hat man schon viel auszuhalten!

Da nun die Zeit, die für ein gemeinsames Aufwärmen und für die Pflichtwiederholung schon fast verstrichen war – macht nichts, wir Voltis sind ja flexibel - gingen wir Neustadter gleich rüber in den Stall um unser Pferd fertig zu machen. Gero und die Würzburger nutzten die verbleibende halbe Stunde noch in der Turnhalle.

Es war noch kälter als am Vortag und die ganze Landschaft war leicht eingezuckert. Es hatte tatsächlich leicht geschneit! Wie aber schon zu Beginn erwähnt, das Wetter war wirklich totale Nebensache an diesem Wochenende! Wir waren nicht lange in der Reithalle, da kam Gero schon nach. Er wollte die Zeit nutzen, um uns noch weitere Übungen fürs Krafttraining und Vorübungen für die Pflicht am Holzpferd zu zeigen. Da wir heute auf dem Pferd auch den Stützschwung rückwärts mit trainieren wollten, wurde auch gleich die halbe Mühle begutachtet. Muskelkater hatte sich durch das Training vom Vortag eingestellt und ließ doch alles etwas schwerfälliger werden.
Gero wurde dann auch schon mal etwas lauter und energischer, wenn er nach seiner Korrektur keine oder kaum eine Verbesserung bei uns Voltis erkennen konnte und ließ uns die Übung auch mehrmals wiederholen. Wenn wir einige Galoppsprünge zu lange saßen, bevor wir z. B. mit dem Stützschwung rückwärts begannen hörten wir: „ Fang an, den perfekten Galoppsprung gibt es nicht, lasst euer Pferd nicht so lange Runde für Runde galoppieren!“ Einen Satz, den sich unsere Trainerin gut gemerkt hat und den wir uns auch im Training schon ofter anhören mussten. Unsere Stunde war schon vorbei, und wieder hatten wir viele hilfreiche und gute Tipps von Gero erhalten. Bevor Gero seine Aufmerksamkeit aber auf die Würzburger Voltis richtete, wollten wir ihn nur einmal hautnah und ja auch nur ganz kurz voltigieren sehen. Er schlug uns den Wunsch nicht aus, nur hatte er leider keine Schläppchen dabei. Tatsächlich passen Füße der Größe 43 in 41er Schläppchen, zumindest bis man auf dem Pferd sitzt! Oje sah unser Lord mit seinen 173 cm unter Gero klein aus! Obwohl das Größenverhältnis nicht wirklich passte, war das was Gero da zeigte schon beeindruckend. Die beiden lösten die ungewohnte Situation meisterlich! Danke Gero, dass du uns den Gefallen getan hast! Jetzt waren endlich die Voltis vom Schenkenturm an der Reihe…

Die Zeit verging wie im Flug!

Es  war schon wieder Essenszeit, unser letztes gemeinsames Essen für das Wochenende. Im Anschluss wartete noch eine Trainingseinheit auf uns, eine, die wir so nicht erwartet hatten und wahrscheinlich auch nie vergessen werden.

Gero wollte es scheinbar wissen, eine Stunde Powertraining. „Wollt ihr es versuchen?“ war seine Frage. „Ja klar“! war leichtsinniger Weise unsere Antwort, wir wussten ja nicht was da auf uns zu kam!  

 

Eine Stunde voll Power, ohne Pause, alles nur im Laufschritt, Krafttraining, Ausdauertraining. Einige von uns waren schon kurz davor die Flinte ins Korn zu werfen , aber der Gedanke, dass die anderen noch durchhielten, die ermutigenden und anspornenden Worten von Gero zum Weitermachen, ließen uns den Kampf mit dem inneren Schweinehund erneut aufnehmen. Und genau das wollte Gero erreichen,  die Grenze erfahren, trotzdem durchhalten und  weiter machen wollen, eben über die Grenze hinaus! Eine Erfahrung, die wir bisher so noch nicht erlebt hatten! Das Lob von Gero, nach dieser letzten Stunde Training, ließ uns den harten Kampf mit dem inneren Schweinehund schnell vergessen und uns alle auch ein bisschen stolz werden. Keiner hat aufgegeben, alle  haben durchgehalten echt klasse!

Es war bereits 14:00 Uhr, pünktlich um 15:00 Uhr musste Gero spätestens losfahren, damit er seinen Flieger ohne Stress erreichen konnte. Bevor wir uns bei Gero für das tolle Wochenende bedankten und uns mit einem kleinen Glücksbringer für die Saison 2011 bei ihm verabschiedeten war noch eine Autogrammstunde angesagt. Auch hier ließ sich Gero nicht ‚lumpen’. Mit viel Ausdauer und Ruhe schrieb er für jeden eine ganz persönliche Widmung auf die Autogrammkarten, zusätzliche musste er noch auf T-shirts unterschreiben, die wir noch mit einem Erinnerungsfoto bedrucken lassen wollten. Es war kurz vor 15:00 Uhr bis die Autogrammstunde beendet war, jetzt musste er aber wirklich los! Mit den Worten: „Danke für alles, tschüss, mach’s gut, gute Fahrt!“, begleiteten wir ihn bis zur Turnhallentür Die Tür schloss sich und schon war alles vorbei! Viel zu schnell verging dieses tolle Wochenende!
Lieber Gero, an dieser Stelle noch einmal vielen, vielen Dank für das geniale-utopische-entspannende Wochenende! Oft und gerne denken wir daran zurück! Wir wünschen dir, für alles was du tust, viel Glück und Erfolg und hoffen, dass dein größter (Volti-)Wunsch irgendwann in Erfüllung geht. Wir hoffen dich bald mal wieder live zu sehen! Liebe Frau Rabe, lieber Vorstand des Voltigierzirkels, ganz, ganz herzlichen Dank, für diesen tollen Lehrgang, der uns durch den Gewinn es Förderpreises ermöglicht wurde. Wir wünschen uns sehr, dass dieser Breitensportförderpreis noch viele Jahre ausgeschrieben wird und somit noch weitere Gruppen die Möglichkeit haben solch einen Lehrgang erleben zu dürfen! Wir haben an diesem Lehrgang nicht nur einen ganz besonderen Menschen und tollen Voltigierer kennengelernt, der Lehrgang war für uns alle einfach ein ganz besonderes, motivierendes Ereignis, von dem wir noch lange zehren werden!