Voltitag am 10. Juli 2011 in Poxdorf

Was war das für ein Wochenende!
Wir wollten das erste Mal die Gruppe II aufteilen und die eine Hälfte Galopp/Schritt und die andere Schritt/Schritt starten lassen. Auf dieses Ziel haben wir lange hintrainiert - bis zwei Wochen vor dem Turnier eine SMS ankam:
"Liebe Nina, habe mir den Arm verstaucht. Kann nicht mehr zum Training kommen und auch nicht zum Turnier. Liebe Grüße, Edwina"
Da standen wir nun - 5 statt 6 Galoppis, 4 verzweifelte Trainerinnen und alle hatten keine Ahnung wie es weitergehen sollte.
Aber wie wir nun mal sind lassen wir uns nicht unterkriegen und probierten so lange herum, bis wir eine passende Kombination hatten:

Luisa, Adriana, Jule, Elena, Leo und Kim starteten Galopp/Schritt - Halb/Halb;

Alina, Sarah, Johanna, Josi, Silan, Tara und Marie wie geplant Schritt/Schritt.

 

 

 

Unsere zwei "Großen" Alina und Sarah waren die alten Hasen der Gruppe und haben sich rührend um die 5 Kleinen gekümmert und ihnen den ersten Start in ihr Voltigier-Turnier-Leben leichter gemacht.

Nachdem diese Probleme alle behoben waren, konnte es am Morgen des 10.07.2011 endlich losgehen.
Da Donatello erst etwas später gebraucht wurde und es sehr warm war, entschieden wir uns - wie auch in Großbardorf - dass er zusammen mit Wera, Elena und Elenas Paten später kommen sollte.
Chrissy und Katha fuhren schon mal vor, nahmen die Kinder in Empfang, meldeten, brachten die Musik weg - und stellten fest, dass sie den Equidenpass von Donatello vergessen hatten! Ohne den konnten wir aber nicht starten, denn ein Equidenpass ist der Personalausweis der Pferde, der zeigt, dass man das Pferd zum Beispiel nicht gestohlen hat.
Also mussten wir noch schnell bei Wera anrufen und sie bitten den Pass mitzubringen.

Puh - auch geschafft. Und weiter im Programm: Kinder zusammensammeln - Situation erklären - Abläufe abstimmen - Frisuren machen - Uhrzeit checken. Uhrzeit! Oh je, da passt aber was nicht. Die Breitensportspiele der Schrittis lagen gut, kein Problem. Aber die der Galopp-Gruppe lag nur 10 Minuten vor dem Auftritt der Schrittis mit dem Pferd! Wie soll das denn funktionieren?
Also wieder los und jemanden suchen, der zuständig ist. Dumm nur, wenn genau zu der Zeit Mittagspause bei den Spielen ist - ok - Geduld. Das können wir ja immernoch klären, wenn wir bei den Spielen selber dran sind. Wir mussten uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren: die französischen Zöpfe. Aufwändig, kompliziert und für Katha und Chrissy irgendwie unmachbar. Gut, dass Tara und Josi ihre Mutter und Großmutter mitgebracht hatten. Die 2 nahmen das Zepter in die Hand und flochten die Zöpfe im Akkord. Da haben wir nicht schlecht gestaunt.

Nachdem dann auch die "Deko" in den Haaren angebracht war, kamen schon die Kinder der Galopp/Schritt-Gruppe und es ging weiter mit den Dutts. Die konnten sich die Großen zum Glück teilweise selber machen, sodass Chrissy und Katha mit den Kleinen zu den Spielen gehen konnten.
Dort angekommen stellte sich heraus, dass wir Ausbilder nur einen Fragebogen beantworten müssen und es kein Problem ist, die Antworten von den Galopp-Spielen auch auf die Schritt-Spiele zu übernehmen.

Nach den Spielen besprachen wir noch schnell den weiteren Ablauf mit den Galoppern, denn die mussten sich selbstständig darum kümmern zu den Spielen zu gehen, denn wir Ausbilder mussten weiter - Donatello war angekommen und auch er musste schließlich fertig gemacht werden. Anschließend noch schnell den Equidenpass zur Meldestelle gebracht und schon konnte es losgehen.
Die Kinder mussten noch in die Turnieranzüge gesteckt, die letzten fliegenden Haare mit Haarspray festgesprayt und die Kinder beruhigt werden. Vor allem die 4 Kleinen waren nervös - kein Wunder, schließlich war es ihr erstes Turnier mit Pferd.

 

Nach dem aufwärmen, 2 Probeläufen auf dem Holzpferd und einer Begrüßungsrunde auf Donatello war es dann soweit: wir mussten uns aufstellen. Mit Beginn der Musik, war alle Nervosität wie weggeblasen.
Pflicht und Kür liefen einigermaßen reibungslos und nach 10 Minuten war alles schon wieder vorbei.

Wir befreiten Donatello von der Ausrüstung und ließen ihn sich etwas erholen, denn in einer dreiviertel Stunde sollte es schon weitergehen mit den Starts der Galopp/Schritt-Halb/Halb-Wettbewerbe.
Wir entließen die Schrittis also in die Obhut der Eltern, Großeltern, Paten, Geschwister,...Donatello in die guten Hände von Wera und schnappten uns die Galopper. Es hieß: "Rein in die Turnieranzüge - aber nur mit Hilfe!". Das gequietsche unserer Mädels war natürlich groß, als sie das Bierzelt sahen, an dem kleine Fenster Blicke ins Innere zuließen. Egal - da mussten sie jetzt durch.

Anschließend wieder Aufwärmtraining, Bockdurchgänge und Begrüßungsrunde und schon war es zum zweiten Mal soweit. Positionen einnehmen, groß machen, lächeln, spannen, Konzentration, Adriana, dein Einsatz! 5,6,7,8 rechts!
Pflicht, die Hälfte im Galopp, danach wieder Schritt. Geschafft. Donatello einmal umdrehen, Handzeichen für die Musik und los geht die Kür. Sobald Kim nach ihrer Rolle wieder sicher auf dem Boden stand, viel alle Angespanntheit ab: fertig. Einatmen - ausatmen. Noch ein letztes Mal aufstellen und die Richter grüßen, dann ab nach draußen. Dort warteten schon alle Familien sehnsüchtig auf ihre Kinder.
Nun mussten wir erst mal nichts weiter tun, als Donatello zu versorgen und dann selbst zur Ruhe zu kommen, etwas zu trinken und zu essen und die Siegerehrung abzuwarten.

Gesagt - getan. Es war Zeit, also wurden wieder sämtliche Kinder eingesammelt, in die vorher ausgezogenen Turnieranzüge gesteckt und in die Reithalle gebracht. Dort hieß es dann wieder warten und zittern.
Zuerst die Schritt/Schritt-Gruppen. Wir waren schon in den Top 3 angelangt. 3. Platz? Nein. 2. Platz? Auch nicht. Hurra! Wir haben gewonnen! Und das beim ersten Turnierstart mit 5 Neulingen. Gut gemacht hat die Richterin gesagt. "Ihr habt gezeigt, dass man auch mit so kleinen Kindern super voltigieren kann."

 

 

Dann ging es um die Platzierungen der Galopp/Schritt-Halb/Halb-Gruppen. Auch hier waren wir schon in den Top 3. Und auch hier zitterten wir zwischen dem 2. und 1. Platz. Gewonnen! Und wieder vor zur Richterin. Lächeln, bedanken. "Wann startet ihr denn mal Galopp/Schritt? Das Zeug dazu hättet ihr doch." "Nächstes Jahr, wir arbeiten drauf hin."
Nach der Ehrenrunde wurden wir von überraschten, glücklichen, stolzen und jubelnden Familien in Empfang genommen. Jeder umarmte jeden, Glückwünsche wurden über 5 Köpfe hinweg verteilt. Doch wir mussten noch ein Mal Ordnung in das Chaos bringen, denn es mussten noch Siegerfotos gemacht und die Anzüge und der Haarschmuck eingesammelt werden.
Als auch das geschehen war, verabschiedeten sich die Kinder nach und nach und es wurde ruhiger. Zeit zum durchatmen und denken.

Nachdem wir alles wieder eingepackt und in den richtigen Kartons, Kisten, Rucksäcken und Autos verstaut hatten ging es nach Hause. Na ja. Fast. Zuerst natürlich in den Pferdestall, um Donatello abzuladen und zu versorgen und die Wäsche einzusammeln. Nach einer weiteren Stunde im Stall ging es dann endgültig erschöpft, aber glücklich nach Hause - Dusche und Bett riefen uns.
Stress adé - bis zum nächsten Mal.

Danke an dieser Stelle an:
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Henry, der Donatello sicher von Niederfüllbach nach Poxdorf und zurück gefahren hat.
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Wera, ohne die wir ein echtes Zeitproblem gehabt hätten.
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Taras Mama und Josis Oma für die große Hilfe bei den Frisuren.
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Donatello - ohne dich geht ja sowieso nichts.